Dienstag, 15. November 2005

"We are the web" oder die Geburt des "Interirdischen"

“Das Internet steckt noch in den Kinderschuhen”, auch wenn es die Schuhe sehr schnell selbst angezogen hat. Die Entwicklung des Internets ging rasent schnell. Kein Medium entwickelt sich so rasant. Die IT-Branche wächst mit einer so hohen Geschwindigkeit, dass man nur schwer auf dem aktuellen Stand der Dinge bleiben kann, wenn man sich ständig informiert. Eoine Softweare, die man sich heute kauft, ist morgen schon veraltet und ein Update muss her. Während das Medium Zeitung schon seit ein paar Hundert Jahren existiert, hat es sich aber im Grunde genommen kaum bis gar nicht verändert. Ebenso das Radio und das Fernsehen (welches z.B. seit 40 Jahren immer noch mit einer Auflösung von 640X480 über den Bildschirm flimmert) haben in dem letzten halben Jahrhundert kaum Veränderungen vollzogen. Doch der PC: Jeden Monat kommt eine weitere technische Neuerung auf den Markt. Und das Internet profitiert davon, wie umgekehrt. Schnellere Datenverbindungen und PC´s machen das Surfen im Cyberspace besser.
Die Frage, wohin uns das führen wird, ist in so fern schwierig, wenn wir uns überlegen, wo wir gerade sind. Sind wir schon jetzt mit super schnellen Internet-Verbindungen da, wo wir hinkommen wollten? Gibt es jetzt nur noch technische Nuancen, die sich im Laufe der Zeit noch verbessern werden? Sozusagen vom „Schwarz-weiß“- Fernsehen zum Farb-Fernsehen?
Oder hat das Internet eine ganz andere Dimension?

Die Geburt eines „Interirdischen“:
Wenn man den Visionen von Kevin Kelly folgt, glaubt er, dass sich in ferner Zukunft das Netzwerk aus den Trillionen von PC`s weltweit, die alle auch für heutige Maßstäbe undenkbar großes Potential an Rechenleistung haben, zu einer Maschine vereinen könnten. Ein Megacomputer mit einer ähnlich komplexen Anzahl von Neuronen (Internetseiten) im Gehirn eines Menschen. Also auch mit vielen nützlichen wie Unnützen Informationen. Ein allwissender Mensch sozusagen. Und wir sind ein Teil davon. Ein Teil dieses „Interirdischen“. Der Mensch träumt seit der Erfindung der Lochmaschine von einer perfekten künstliche Intelligenz (Vergleich Steven Spielbergs A.I.). Allerdings würden 10 Jahre dafür nicht ganz ausreichen. Vielleicht 20, vielleicht 50.
Auf jeden Falls kann man sagen, dass sich das Internet in seiner jetzigen Funktion als „erwachsen“ sehen darf. Mit der Option, sich trotzdem um Nuancen stetig weiter zu entwickeln. So z.B. auch in dem Operating System. Microsoft hatte schon vor Jahren die Idee, Windows ausschließlich online zu betreiben zu können. Ein Web OS halte ich z.B. für sehr wahrscheinlich. Schon heute aktualisiert sich Windows, oder besser: WILL SICH Windows fast jede Woche aktualisieren.
Sieht man allerdings ein wenig weitsichtiger, dann hat der Microcosmos der Vernetzung eine weitaus größere Dimension:
Falls das Internet die Zentrale für einen Mega-Computer ist, für eine Art neues künstliches Lebewesen, dessen Adern und Gehirnzellen aus allen Computer dieser Welt bestehen, dann steckt das Internet wahrhaft noch in den Kinderschuhen, besser noch: in den Windeln!
Aber jedes Lebewesen ist vor Angriffen auf seinen „Körper“ nicht sicher nicht sicher:
Dieser Interirdische ist schon als Kleinkind mit Kinderkrankheiten behaftet: Mit Viren und sonstigen virtuellen Krankheiten. Kelly spricht von einem robusten Immun-System. Ein Immunsystem, das, ähnlich wie unser Körper z.B. die Masern nur einmal zulässt, auch einen „Sasser-Wurm“ nur einmal zulässt. Und wie der menschliche Körper im Laufe der Evolution überwiegend resistent gegen Bakterien und Viren wurde, so wird auch der PC-Absturz irgendwann erst nach einer Zeit von vielleicht 100 Jahren auftreten, und nicht nach 4 Stunden.
“Wir sind das Internet” und “das Interirdische sind wir”. Die Menschheit arbeitet wohl das erste Mal in der Geschichte unbewusst gemeinsam an einer Sache: An der Geburt und einer neuen Spezies. „Our Maschine is born. It`s on.” Dann hoffe ich mal, dass wir gute Eltern werden.

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